Wann wirken Lebensmittel basisch und wann sauer?
Themenübersicht
- Sauer oder basisch – Was ist besser?
- Warum ist es wichtig sich basisch zu ernähren?
- Wovon hängt es ab, ob ein Lebensmittel sauer oder basisch ist?
- Welche Nährstoffe wirken sauer, welche basisch?
- Basische Ernährung – Umsetzung
1. Sauer oder basisch – Was ist besser?
Es ist in jedem Falle besser sich eher basisch zu ernähren, wobei damit nicht allein der PH-Wert gemeint ist, den ein Lebensmittel oder Getränk hat, bevor man es verzehrt, sondern auch, wie es im menschlichen Körper wirkt und verstoffwechselt wird.
Von vielen Experten wird immer wieder empfohlen sich für eine gesunde Ernährung in einem Verhältnis 80:20 zu ernähren, also zu 80 % von basischen Lebensmitteln. Einige empfehlen sogar ein Verhältnis von 90:10.
Tatsächlich war das bei den Steinzeitmenschen noch völlig normal. Im Zeitalter der Industrialisierung hat sich dieses Verhältnis aber komplett umgedreht. Einige Menschen ernähren sich mittlerweile zu über 90 % von Lebensmitteln, die sauer auf den menschlichen Organismus wirken.
2. Warum ist es wichtig sich basisch zu ernähren?
Hohe Säurebelastungen im menschlichen Körper sind eine der Hauptursachen oder zumindest mitbeteiligt bei fast allen Krankheiten, die wir auf der Welt kennen.
Anders gesagt könnte man das Risiko, an diesen Krankheitsbildern zu erkranken, massiv reduzieren, wenn wir diese sauer wirkenden Lebensmittel vermeiden würden.
Man muss aber auch gleichzeitig erwähnen, dass nicht die Ernährung allein, sondern viele andere Umwelteinflüsse und Faktoren zu einer “Übersäuerung” führen. Zu nennen sind hier beispielsweise Schlafmangel, zu viel Arbeit, Leistungssport oder Sauerstoffmangel.
Da solche Faktoren in ihrer Menge und Intensität immer mehr zunehmen, ist es essentiell, zumindest über die Ernährung, ein basischeres Milieu zu schaffen.
3. Wovon hängt ab, ob ein Lebensmittel sauer oder basisch ist?
1. Isst man ein Lebensmittel extrem hektisch, kaut es nicht richtig oder macht viele andere Dinge gleichzeitig, dann wirkt es sauer. Ganz egal, was man isst.
2. Wird ein Lebensmittel stark verarbeitet oder massiv chemisch behandelt, dann wirkt es ebenfalls grundsätzlich sauer.
3. Welche Nährstoffbestandteile hat ein Lebensmittel.
4. Welche Nährstoffe wirken sauer, welche basisch?
1. Kohlenhydrate
a) Stärke & Vollkornprodukte => neutral
z.B Kartoffeln, Dinkelflocken, Brot aus Vollkorngetreide und Sauerteigaufbereitung von Privatbäcker oder selbstgebacken.
b) Fruchtzucker => in Maßen und aus sonnengereiften Früchten neutral
z.B. Sonnengereifte Äpfel, Himbeeren oder Birnen
=> aus unreifen Früchten oder stark verarbeitet sauer
z.B. Dosenpfirsiche, Gummitiere, unreife Erdbeeren aus dem Ausland im Winter
c) Milchzucker => bei pasteurisierter Milch & Frischmilch – neutral
z.B. Pasteurisierte Milch aus Milchautomaten und im Kühlregal
=> bei ultrahocherhitzter Milch – sauer
z.B. H-Milch (steht im Supermarkt nicht in Kühlung), Schokoriegel mit Milch
d) Industrieller Zucker & Weißmehlprodukte => sauer
z.B. Toast, Weißbrot, Cola
2. Fette
a) gesättigte Fettsäuren => neutral – leicht sauer, in Übermaßen eher sauer
z.B. Butter, Schmalz, Kokosöl
b) ungesättigte Fettsäuren
b1) Omega 3 & Omega 9 => neutral
z.B. Leinöl, Olivenöl, Fisch
b2) Omega 6 Fettsäuren => sauer
z.B. Distelöl, Olivenöl erhitzt, Fertiggerichte
c) Transfettsäuren => sauer
z.B. Margarine, Pommes, Gebäck mit Margarine
3. Eiweiß
a) Aminosäuren => allgemein neutral, einige wenige leicht sauer oder basisch
b) Pflanzliches Eiweiß => überwiegend neutral
z.B. Erbsen und Getreide
c) Tierisches Eiweiß => sauer, teilweise stark sauer
z.B. Hähnchenschnitzel, Milch
Hinweis:
Werden Tiere und Pflanzen überzüchtet und chemisch behandelt, so reduziert sich der Enzymgehalt in tierischen und pflanzlichen Produkten.
Werden diese stark verarbeitet, chemisch konserviert oder sogar ultrahocherhitzt, kann der Enzymgehalt komplett verloren gehen.
Ohne die Enzyme kann Eiweiß nicht in bioverfügbare Aminosäuren aufgespaltet werden und wirkt extrem sauer auf den menschlichen Körper.
Tierische Eiweiße können grundsätzlich schlechter verwertet werden, als pflanzliche Eiweiße.
4. Ballaststoffe
=> neutral – leicht basisch
z.B. Gemüse und Vollkornprodukte
Merke:
Ballaststoffe wirken sich positiv auf die Vermehrung und den Fortbestand gesundheitsfördernder Bakterien aus. Diese sind wichtige Enzymbildner. Die Enzyme sind essentiell für die Verwertbarkeit aller anderen Nährstoffe.
Im indirekten Sinne wirken Ballaststoffe daher sehr basisch auf den menschlichen Organismus.
5. Vitamine
=> basisch
z.B. Reifes Obst
Merke:
Eine Ausnahme stellen synthetisch hergestellte Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln dar. Sie können schlechter oder viele Vitamine auch gar nicht vom menschlichen Körper verwertet werden und wirken sich daher eher sauer auf den pH-Wert des Menschen aus.
6. Mineralien und Spurenelemente
=> sehr basisch
z.B. Bananen, Wasser etc.
7. Enzyme
=> neutral
z.B. Papain aus der Papaya, Laktase in nicht ultrahocherhitzter Milch
Hinweis:
Enzyme sind absolut unverzichtbar für die Verwertbarkeit von Nährstoffen. Folglich sind Enzyme im indirekten Sinne auch stark basisch.
Ein Mangel an Enzymen führt also damit grundsätzlich zu einer Übersäuerung, weshalb auf stark verarbeitete und ultrahocherhitzte Lebensmittel verzichtet werden sollte.
8. Sekundäre Pflanzenstoffe
=> basisch
z.B. Wildkräuter, Salat, Tee
Merke:
Die verschiedenen sekundären Pflanzenstoffe können aktivierend und regulierend auf den menschlichen Organismus einwirken. Sie verbessern langfristig auch den Stoffwechsel und optimieren damit wiederum auch die Verwertbarkeit von Lebensmitteln.
5. Basische Ernährung – Umsetzung
Die wichtigste Grundregel, um sich basisch zu ernähren ist, stark verarbeite und ultrahocherhitzte Lebensmittel komplett zu vermeiden.
Weiterhin ist es essentiell die Nahrung richtig zu kauen, um bereits in der Mundhöhle eine entsprechende Vorverdauung zu gewährleisten.
In jedem Falle sollte man mehr pflanzliche Produkte zu sich nehmen, als tierische Produkte.
Im Sinne eines sogenannten Basenfastens, zur Entgiftung, Darmreinigung und Darmsanierung, ist es durchaus ratsam, für einige Wochen auch mal komplett Fleisch und Wurst zu vermeiden.
Zudem empfiehlt es sich mehr Wildkräuter und Gemüse zu essen, weiterhin auch Tee selbst zu sammeln und regelmäßig zu trinken.
Auch ausreichend Obst zu essen, ist sehr wichtig und lässt sich in ländlichen Gebieten häufig noch in freier Natur finden. Hier weiß man, dass es nicht chemisch behandelt, unreif gepflückt oder unter Einsatz von Chemikalien über Jahre gelagert worden ist.
Weiterhin empfehle ich durchaus auch ausreichend Getreide zu essen. Getreideprodukte sollten von einem traditionellen, privaten Bäcker stammen.
Alternativ können Getreideprodukte mithilfe einer Getreidemühle, beziehungsweise einem Flocker, selbst aus Biogetreide produziert werden.
Wurst und Fleisch empfehle ich nur in geringen Mengen zu verzehren. Den Kontakt zu einem regionalen Jäger aufzunehmen oder selbst Nutztiere artgerecht zu halten, stellt sicher, dass die Qualität stimmt und die Tiere nicht gequält worden sind.
Fisch kann man schon ein wenig mehr verzehren, als Fleisch. Hier ist unbedingt darauf zu achten, dass der Fisch aus Wildfang stammt.
Weiterhin sollte man auf Fisch aus regionalen Gewässern zurückgreifen, da ferne Ozeane und Küsten häufig deutlich stärker mit Plastikmüll kontaminiert sind.
Andere tierische Lebensmittel, wie Eier, Käse und Milch sind auch nur in Maßen empfehlenswert.
Bei Hühnereiern sollte unbedingt die Qualität gesichert werden über Kontakte zum Nachbarn, zum regionalen Bauern oder in eigener Haltung.
Milchprodukte dürfen niemals ultrahocherhitzt werden!
Man sollte täglich 1 1/2 – 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, an heißen Tagen eher 2-3 Liter.
Ein großer Teil sollte aus stillem Wasser bestehen, nicht aus Plastikflaschen.
Verdünnte Obstsäfte und loser Tee sind auch gute Optionen. Wenn man all diese Punkte weitestgehend beachtet, steht einer basischen Ernährung nichts mehr im Wege.