Nächste Top 200 Platzierung in GCC – Rennen trotz solider Leistung verpasst.

Der Tag startete alles andere, als optimal. Nach 20 Minuten im Auto auf dem Weg zum Rennen bemerkte ich, dass ich meine Radhose vergessen hatte. Es ging nochmal nach Hause und so musste ich vor dem Radrennen ein “Autorennen” fahren, um halbwegs pünktlich in Hannover zu sein. Als dann meine Startunterlagen bei der Abholung nicht aufzufinden waren, gingen weitere 5-10 Minuten verloren. Ich geriet extrem in Zeitnot vor dem Start.

 

Das Rennen selbst begann mit einer sehr langen “Neutralisation”, d.h. die ersten 10 Kilometer mussten hinter einem Führungsfahrzeug bei 20-25 km/h gefahren werden. Diese Phase war gespickt von extrem gefährlichen Baustellen und Einengungen. Der Fahrstil vieler Fahrer war sehr aggressiv auf Radwegen, zwischen Baustellenschildern und ganz am Anfang sogar im Gegenverkehr mit Autos. Ich dachte noch so: “Macht euch doch nicht lächerlich ihr Schauspieler”und fuhr ganz entspannt, um mich aus Rangeleien rauszuhalten. Kurz vor Ende der Neutralisation musste ich an einem leichten Anstieg feststellen, dass plötzlich schätzungsweise 80-100 Fahrer mehr vor mir waren und um mich drumherum nur noch Teilnehmer des Startblocks B. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, dass ich einfach wieder nach vorne fahren würde, wenn das Rennen richtig losgeht. Das war ein Irrglaube, weil natürlich auch alle anderen dann richtig beschleunigten und ich noch mehr Kraft benötigte, um Positionen gut zu machen.

 

In einem größeren Feld fuhr ich zum einzigen längeren Anstieg. Da der Anstieg zwar lang, aber durchgängig nur etwa 8-9 % Steigung hatte, konnte ich diesen sogar zu meinem Vorteil nutzen, mich nach vorn arbeiten und das Feld zerfiel etwas. Ab dann war das Tempo recht gleichmäßig. Es bildete sich zwischenzeitlich nochmal ein größeres Feld, in dem bei Tempoverschärfungen immer wieder einige Fahrer abfielen. Im Zielsprint kam ich von ca. 30 Fahrern etwa als 15. ins Ziel, da mir im Vorfeld die Kraft fehlte, um mich in eine bessere Ausgangslage zu bringen. Ich war der Überzeugung, dass es zwar kein exzellentes Ergebnis, aber doch eine Platzierung unter den besten 200 von über 850 Fahrern gewesen sein sollte. Leider stand am Ende nur Platz 241. Es war etwas enttäuschend für mich.

 

Nach einer kurzen Analyse nach dem Rennen musste ich feststellen, dass ich das Rennen bereits nach 10 Kilometern in der Phase der Neutralisation “verloren hatte”. Ich unterschätzte die Wichtigkeit dieser Phase und verstand nun auch diese aggressiven Positionskämpfe innerhalb der Neutralisation.

Seit einem Jahr bin ich nun im Radsport und muss sagen, dass mir nach wie vor taktische Fehler unterlaufen und meine Unerfahrenheit mir gelegentlich zum Verhängnis wird, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.

Doch eines steht fest. Aus jeden dieser Fehler lerne ich und werde noch stärker.